Montag, Dezember 01, 2014

Am Fenster

© Imantas Selenis

Es ist früh morgens, fast noch Nacht
Er steht am Fenster mit einer
Tasse Kaffee in der Hand
Im Osten am Himmel ein heller Streifen
Nur mühsam erwacht das Leben
Die Müllabfuhr, der Zeitungsbote
Der eine oder andere Frühaufsteher
Unterwegs zur Arbeit
Straßenbeleuchtungen kämpfen
Gegen die Dunkelheit
In der Ferne Leuchtreklamen
Ein Zug der durch die Nacht eilt
Gedanken kommen und gehen
Irgendwann sieht man
Das Ende näher kommen
Wie den Hafen nach einer
Langen Schiffsreise.
Kann man sich eine Welt vorstellen
Denkt er, ohne Sehnsucht
Eine Welt ohne Liebe
Und wenn es Engel gäbe,
Wie sähen die dann aus?
Langsam wird es heller
Heute Nacht im Traum war er
Mit ihr durch Straßen gegangen
Glücklich und ohne müde zu werden
Mit Reisen war es nun aber vorbei
Die Tasse zittert leicht in seiner Hand
Jetzt ein Gedicht schreiben, denkt er
Und der Tag wäre gerettet, aber
Die Frage ist, wie beschreibt man
Dieses Gefühl von Verlassenheit?